Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Friesen.
Am 07.06.1873 erließ der damalige Bürgermeister Steinmetz folgenden Aufruf:
"Nachdem sich allerorts Freiwillige Feuerwehren bilden, die berufen sind, Leben und Eigentum der Ortsbürger gegen Feuersgefahren zu schützen und zu schirmen, so soll auch unsere Gemeinde den alljährlich wiederkehrenden amtlichen Aufforderungen genügend nicht mehr länger in der Errichtung einer geübten, schlagkräftigen Feuerwehr zurückstehen. Alle diejenigen die sich an der Bildung eines solchen nützlichen Vereins beteiligen wollen, sind deshalb eingeladen, sich in die in der Wohnung des Unterfertigten aufliegende Einzeichnungsliste einzuschreiben."
Der Aufruf bleib nicht unbeachtet. Bis zum 24. Juni hatten sich 64 Männer aus dem Dorfe in die Liste eingetragen, die der Feuerwehr als aktive Mitglieder beitreten wollten und die sich verpflichteten, die Kosten für die einfache Uniformierung aus eigener Tasche zu tragen. Weitere 21 Männer zeichneten sich als passive Mitglieder ein und nahmen es auf sich, einen monatlichen Beitrag von 3 Kreuzer zu zahlen.
Nachdem in der Zwischenzeit auch die Statuten festgesetzt worden waren, erfolgte am 24. Juni 1873 im neuen Hause der Wickleinschen Bierwirtschaft die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Friesen.
Bewährungsproben des neuen Vereins.
Ihren ersten Einsatz hatte die neu gegründete Feuerwehr bereits am 05.12.1873 zu leisten, als beim Bauern Johann Fischer ein Brand im Wohnhaus ausgebrochen war. Durch sofortiges und energisches Eingreifen der Wehr blieb das Feuer auf den Entstehungsbrand beschränkt.
Auf diesen Einsatz folgten noch einige weitere hier ein kleiner Auszug:
- In der Nacht vom 04. auf 05.07.1882 Großbrand in der Seifensiederei Voitländer in Kronach
- In der Nacht vom 04. auf 05.08.1883 Brand Scheune + drei weitere Nebengebäude in Friesen
- Am 14.05.1893 Waldbrand im Spitalholz
- Am 06.11.1901 Brand Wohnhaus im Nachbarort Dörfles
In den Folgejahren kamen laut Aufzeichnungen noch viele weitere Einsätze dazu.
Hier zu sehen die Kameraden aus dem Jahre 1904 bei einer Übung an der Schule im oberen Dorf.
Neue Handdruckspritze.
Im Jahre 1906 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Friesen eine neue Handdruckspritze Nr. 7715 mit Zubehör von der Firma Braun aus Nürnberg. Über 50 Jahre tat dieses Gerät seinen Dienst und viele Feuerwehrmänner wurden daran ausgebildet. Seit 1981 steht diese Spritze als Austellungsstück im Feuerwehrmuseum auf der Feste Rosenberg in Kronach.
+ DIE WELTKRIEGE +
Während der beiden Weltkriege wurden aus der Gemeinde Friesen die aktiven Wehrmänner, wie überall, zum Kriegsdienst eingezogen. Die meisten von ihnen sind gefallen und der FF Friesen wurden dabei schmerzliche Verluste zugefügt. In dieser Zeit lag das Vereinsleben allenthalben sowieso still.
Gegen Ende des 2. Weltkrieges musste sogar eine Jugend- und Frauenwehr aufgestellt werden, da einfach keine wehrtüchtigen Männer mehr in der Gemeinde waren.
Die Wiedergründung.
Bis 1948 lag das Vereinsleben still. Die verantwortungsbewussten Männer in der Gemeinde Friesen waren sich jedoch bewusst, dass das Feuerlöschwesen unbedingt wieder in geordnete Bahnen gebracht werden muss. Auf Initiative von 2. Bürgermeister Hans Zwingmann erfolgte am 22.05.1948 die Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr Friesen. Bei dieser Versammlung wurde Hans Zwingmann selbst zum Vorstand und Georg Fischer zum Kommandanten gewählt.
Die Wehr wurde in drei Gruppen aufgeteilt:
1. Spritzenmannschaft (Motorspritze)
2. Steigermannschaft
3. Handdruckspritze
Anschaffungen.
Nach dem Krieg waren die Löschgeräte und das Material zur Brandbekämpfung in einem äußerst dürftigen und schlechten Zustand. Da der Gemeinde die Gelder fehlten um die Feuerwehr ordentlich auszustatten. Bei der Friesner Feuerwehr griff man damals sehr schnell zur Selbsthilfe und so wurden schon 1949 aus der Vereinskasse neue Schläuche und ein Vulkanisierapparat für 240 DM angeschafft. Von der Gemeinde Friesen und auch vom Landkreis Kronach wurde dem Verein dazu ein Zuschuss von insgesamt 160 DM gewährt.
An diesem Prinzip wurde festgehalten und von Jahr zu Jahr ergänzte der Verein die Ausrüstung der Wehr mit erheblicher Eigenleistung aus der Vereinskasse, wozu die Gemeinde auch Zuschüsse gewährte. So wurden in den Folgejahren immer neue Schläuche, Schutzanzüge, Schutzhelme, Uniformen usw. angeschafft.
Weitere Anschaffungen.
1951 wurde eine Alarmsirene beschafft, welche den Hornisten ersetzte, allerdings war der Wirkungsbereich dieser Sirene unbefriedigend. Am 08.03.1969 wurde eine neue und leistungsstärkere Sirene angeschafft, welche auf dem alten Schulhaus montiert wurde. Diese dient bis heute zur Alarmierung per Sirene.
Am 17.11.1960 wurde durch den Ausschuss der FF Friesen beschlossen, dass eine neue Trocknungsanlage für Schläuche beschafft werden sollte, da die alte aus sicherheitstechnischen Gründen nicht mehr zu verantworten war.
Eine neue Motorspritze wurde am 22.07.1956 durch Pfarrer Johannes Reichel geweiht und anschließend in Dienst gestellt. Der Kaufpreis lag damals bei 6.000 DM welche teilweise bezuschusst wurden.
80-jähriges Vereinsjubiläum mit Fahnenweihe.
Der Höhepunkt in den Nachkriegjahren war zweifellose das 80-jährige Gründungsfest vom 27. bis 29. Juni 1953. Aus diesem Anlass schaffte sich der Verein eine Fahne an, die bei diesem Fest feierlich eingeweiht wurde. Als Patenverein stand die FF Haßlach bei Kronach zur Seite.
Das erste Feuerwehrauto.
Am 17.06.1967 wurde durch Pfarrer Heinrich Röthlein das neue Feuerwehrauto eingeweiht und durch die Gemeinde Friesen an die Wehr übergeben. Es handelte sich um einen Ford Transit mit entsprechender Ausstattung. Dieses wurde wieder zum Teil durch den Verein der FF Friesen mitgetragen, diesmal mit einem Betrag in Höhe von 1000 DM.
Das neue Gerätehaus.
Da die Verhältnisse im alten Gerätehaus mit der Zeit immer beengter und unzureichender wurden, wurde unter Kommandant Hans Barnickel der Bau eines neuen Gerätehauses angegangen. Dieses Unternehmen musste die FF Friesen mit einer Eigenleistung in Höhe von 50.000 DM unterstützen, damit das Feuerwehrhaus im Gesamtwert von 290.000 DM erbaut werden konnte.
Vom 22. bis 24.07.1988 wurde das neu erbaute Gerätehaus eingeweiht und an die Friesner Wehr durch Bürgermeister Herbert Schneider im Rahmen eines frohen Festes übergeben.
Ab diesem Zeitraum an entwickelte sich die Feuerwehr Friesen stetig weiter in Sachen Mannschaft, Ausrüstung, usw. und steht bis zum heutigen Tage 24/7 für die örtliche und überörtliche Sicherheit der Bevölkerung in und um Friesen zur Verfügung.